Kirche St. Rochus (Imhoff-Kapelle)
Kirche St. Rochus (Imhoff-Kapelle)
Im 16. Jahrhundert stieg in Nürnberg die Zahl der Toten durch die verschiedenen Pest-Epidemien stark an, so dass die Kirchenfriedhöfe bei St. Lorenz und St. Sebald nicht mehr ausreichten. Für den Bereich südlich der Pegnitz (Lorenzer Seite) wurde deshalb außerhalb der Stadtmauer am Gostenhof ein Friedhof neu angelegt, der rasch erweitert werden musste. Die Patrizierfamilie Imhoff stiftete eine Kapelle, die dem Heiligen Rochus von Montpellier, dem Pest-Heiligen, gewidmet wurde. Nach Plänen des Stadtbaumeister Hans Behaim errichtet ist bis heute die Grabkapelle der Familie Imhoff.
Die Saalkirche aus Sandsteinquadern enthält neben dem Hauptalter von Hans Traut mit den Heiligen Sebastian, Rochus und Martin noch den Rosenkranz- und Katharina-Altar. An den Wänden sind Epitaphien von Mitgliedern der Familie Imhoff angebracht. Die originalen Glasfenster, nach Vorlagen von Abrecht Dürer durch den Nürnberger Stadtglaser Veit Hirsvogel d. Ä. hergestellt, sind mit die ältesten noch vorhandenen Beispiele der Glaskunst der beginnenden Renaissance.
Nach der teilweisen Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde die Kapelle durch die Familie Imhoff, in deren Besitz sie auch heute noch ist, wieder hergestellt.