Sonnenuhren setzt der Mensch bereits seit der Antike zum Bestimmen der Tageszeit ein und hat dabei zunehmend genauere, aber meist auch immer prunkvollere Zeitmesser geschaffen, die mit der Sonne arbeiten. Heute findet man sie an vielen öffentlichen, aber auch an manchen privaten Gebäuden, obwohl sie meist eher auf die Schmuckfunktion reduziert ist als verlässlich die aktuelle Zeit darzustellen.
Das Grundprinzip einer Sonnenuhr ist, dass ein Stab, der im Idealfall auf den Polarstern zeigt, einen Schattenwirft. Dieser Schatten wandert über das Zifferblatt, das waagrecht oder senkrechtangeordnet ist. Der Schattenstab ist dabei parallel zur Drehachse der Erde ausgerichtet. Daraus ergibt sich ein Schattenwurf, der unabhängig von der Jahreszeit die gleiche Stunde an der gleichen Stelle anzeigt. Je nach Jahreszeit steht die Sonne jedoch unterschiedlich hoch über dem Horizont. Ist der Schattenstab nicht parallel zur Erdachse ausgerichtet, kann die Länge des Schattens oder der Schattenpunkt einer Markierung zusätzlich den Tag anzeigen. Die Genauigkeit einer Sonnenuhr ist allerdings nicht besonders groß, da die scheinbare Bewegung der Sonne im Laufe des Jahres schwankt. Um die angezeigte Zeit mit unseren gewohnten Zeitangaben vergleichbar zu machen, muss sie mit einigen Rechenschritten korrigiert werden.
Der Hauptunterschied der verschiedenen Sonnenuhren allerdings ist ihre besondere Gestaltung in Bezug auf Material, Farbe und Anordnung. Über ihren ursprünglichen Sinn als Zeitgeber für die Ermittlung der Mittagsstunde hinaus wurden sie als Gestaltungselement eingesetzt, was ihre Genauigkeit nicht immer verbesserte.